Frafikdesign

Sabrina von media:design: Gründen macht was mit dir – du musst dich nur trauen!

Sabrina von media:design erzählt, warum sie endlich den Schritt gewagt und gegründet hat und wie gut es tut, jetzt so unabhängig zu arbeiten, wie sie es sich wünscht und für ihre Familie braucht. Sie erklärt, warum Gründen kein Einzelkampf ist und woher sie besonders viel Unterstützung bekommen hat. Während des Interviews schläft Bürohund Chico friedlich auf dem Kissen und genießt das Leben als Büroleiter.
  • Gründercoaching
  • Businessplan
  • Website
MD Werbung

Wer bist du und was hast du gegründet?

Ich bin Sabrina, Inhaberin der media:design Werbeagentur. Ich bin 39 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Großneundorf in Südthüringen. Als staatlich geprüfte Gestalterin war ich 12 Jahre angestellt als Mediengestalterin im Print- und Digitalbereich unterwegs.

Ich liebe meine kreative Arbeit und die Idee, mich damit selbstständig zu machen, reifte schon ziemlich lange. In 2022 haben sich dann einige Umstände so entwickelt, dass ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt habe und das Risiko – für mich ja auch teilweise ein ziemlich hohes Risiko – eingegangen bin. Zum 01. September 2022 habe ich meine eigene kleine Werbeagentur gegründet.

Jetzt berate, plane, gestalte und realisiere ich Info- und Werbemedien für kleine und mittelständische Unternehmen und Einzelunternehmen, aber auch Privatpersonen und Vereine. Bei mir bekommen die Kunden alles vom Flyer, über eine komplette Geschäftsausstattung, also Visitenkarten, Umschläge, Briefpapier, Broschüren bis zur Logoentwicklung – eben alles, was mit Werbung zu tun hat.

Ich habe schon länger beobachtet, dass der Bedarf nach gutem Design gerade hier bei mir in der Region wirklich groß ist. Viel gibt es da nämlich nicht. Dabei ist mir gerade die Regionalität wichtig, weil ich so individuell arbeiten und bei Bedarf schnell reagieren kann. Vieles läuft zwar über E-Mail und Telefon, aber die Möglichkeit, auch mal persönlich vorbeizufahren, ist schon toll.

Zukünftig möchte ich auch Existenzgründer von Anfang an unterstützen und mit ihnen gemeinsam ein Logo und die dazugehörigen Geschäftsunterlagen designen. Es ist schon nochmal eine ganz andere kreative Arbeit, wenn man eine Marke ganz neu aufbauen kann. Aber auch bei bestehenden Unternehmen mag ich es sehr, mich ganz genau mit dem Kunden und dem, was er erwartet und braucht beschäftigen zu können.

Was ist das Schönste am Gründen?

Ganz klar: Mich selbst verwirklichen zu können. Ich kann tun, was ich liebe und mein eigener Herr sein. Die Möglichkeit, meine Arbeitszeiten frei einteilen zu können, macht auch das Familienleben mit zwei Kindern und Hund um einiges leichter.

Grundsätzlich finde ich, dass so ein kreativer Job wie meiner nicht immer nach Zeitplan funktioniert und manchmal eben auch am Wochenende gearbeitet werden muss. Es gibt auch mal Tage, da läuft es nicht so. Dann lege ich eine Pause ein und arbeite dafür auch abends oder am Wochenende.

Die Idee mit dem, was mir am meisten Spaß macht, meinen Lebensunterhalt zu verdienen, fühlt sich für mich sehr gut an. Ich bin mit dem Ziel angetreten zu zeigen, dass Unternehmen mit einem zeitlosen Design nachhaltig auf dem Markt sichtbar sein können. Und das tue ich jetzt.

Es ist jeden Tag wieder spannend, verschiedene Aufgabenstellungen zu bearbeiten und für meine Kunden die bestmöglichste Lösung zu finden. Auch der Zeitdruck, den es manchmal gibt, bringt ordentlich Schwung und Effizienz in die Sache, was mir richtig gut gefällt.

Das heißt zwar auch, gut zu planen und Aufgaben nicht aus den Augen zu verlieren. Ich mag es aber wirklich gern, viele verschiedene Kunden und Aufgaben zu bearbeiten und herauszufinden, was da wirklich gebraucht wird. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht!

Was hat dich durch deine Gründung geführt?

Auf jeden Fall meine Leidenschaft für meinen Beruf. Trotzdem war es ein großer Schritt, vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit zu wechseln. Gerade mit einer Familie wünscht man sich ja doch finanzielle Sicherheit – vor allem in der jetzigen Zeit. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht auch Zweifel hatte. Andererseits habe ich mir aber gesagt, wenn ich es nicht jetzt probiere, wann dann? Ich würde mich irgendwann fragen „Was wäre gewesen, wenn …“ und das wollte ich einfach nicht. Also habe ich es probiert.

Mein Glück war, dass ich wegen der Kinder ohnehin nur in Teilzeit angestellt war. Das, was ich vorher finanziell zur Verfügung hatte, war also sowieso nicht so hoch. Und so, wie es gerade läuft, passt es erstmal gut.

Eine riesengroße Hilfe waren auf jeden Fall Daniel und sein Team vom Gründerzentrum, aber auch mein Mann hat mich immer bestärkt, ermutigt und unterstützt. Und das, obwohl er ja selbst einen langen Tag hat! Er schaut abends immer noch mal mit über manche Arbeiten, wir überlegen gemeinsam und so finden sich dann manchmal ganz neue Denkanstöße, über die ich vorher gar nicht nachgedacht habe. Auch vor der Gründung hat er immer gesagt „Probier es aus, du kannst das, du machst das gut.“ Er war es auch, der immer meinte, dass hier in der Gegend viel Bedarf für meine Arbeit besteht.

Ohne den Rückhalt von der Familie geht es auf jeden Fall nicht, denn gerade am Anfang investiert man jede freie Minute ins eigene Business, auch am Wochenende. Und auch für die Finanzen ist es am Anfang besser, wenn zumindest ein Partner ein stabiles Einkommen hat.

Auch von ehemaligen Kollegen und Kunden habe ich viel positives Feedback bekommen. Sie haben mich oft darin bestärkt, meine Idee von der Selbstständigkeit umzusetzen. Und das Beste: Sie nehmen jetzt auch meine Leistung in Anspruch oder empfehlen mich weiter. Ich bekomme immer wieder Aufträge, bei denen mich Kunden empfohlen haben oder Leute anderswo Arbeiten von mir gesehen haben. Ich hoffe, dass das so positiv weitergeht und ich mir stückchenweise einen Stamm aus überzeugten Kunden aufbaue, die meine Arbeit immer wieder in Anspruch nehmen und mich anderen weiterempfehlen.

Und wenn ich dann empfohlen werde oder Kunden total begeistert sind, bestärkt mich das natürlich auch. Weil ich weiß, dass das, was ich mache, gebraucht wird und gefällt. Das macht auch was mit einem!

Übrigens: Auch unser Hund Chico hat seinen Anteil daran, dass es bei mir so gut läuft. Er zieht mich auch immer mal wieder vor die Tür, was bei der vielen Arbeit manchmal doch einfach zu kurz kommt.

Welche Hindernisse haben dich besonders herausgefordert?

Ich persönlich muss sagen: Diese ganze rechtliche Seite ist sehr zeit- und nervenaufreibend. Es wird einem von behördlichen Seiten nicht immer leicht gemacht und teilweise viele Steine in den Weg gelegt.

Aber man muss dranbleiben, sich nicht entmutigen lassen, für seine Rechte kämpfen. Auch wenn es Zeit und Nerven kostet und nicht die Arbeit ist, die man eigentlich machen möchte.

Also immer Widerspruch einlegen und hartnäckig bleiben! Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob es den Leuten so schwierig gemacht wird, um ein bisschen auszusieben. Wer dranbleibt, der kann auch ein Unternehmen führen oder so. Aber wie gesagt: Immer mutig sein und Widerspruch einlegen, dann schafft man das auch. Und am Ende lohnt es sich auf jeden Fall.

Für mich war die Gründungsberatung hier wirklich wichtig. Daniel hat mir nicht nur Mut gemacht, er hat mir auch mit seiner Erfahrung geholfen, mit den Behörden so umzugehen, dass ich mein Ziel erreiche, z.B. einen Gründungszuschuss zu beantragen und zu bekommen.

Das Gründerseminar hat mir auch geholfen, einen Fahrplan zu bekommen, woran ich eigentlich alles denken muss. Schließlich will ich mich und meine Familie ja auch für die Zukunft absichern.

Welche Hilfe hast du gebraucht und bekommen?

Für den Gründungszuschuss vom Arbeitsamt musste ich ja ein Gründungsseminar belegen. Ich hätte das aber sowieso gemacht, weil ich ja noch nie ein Unternehmen geführt habe und noch so gar Ahnung hatte.

Das war im Sommer letzten Jahres, Corona war noch nicht so richtig vorbei. Ich war froh, dass überhaupt irgendwas angeboten wurde. Und dann auch noch online! Das war für mich die Rettung, weil ich das mit Familie und Kindern sonst gar nicht hinbekommen hätte. Schon die Anfahrt hätte mich ja eine ganze Menge Zeit gekostet, die ich gar nicht habe.

Ich habe mir auch ein paar andere Anbieter angesehen, aber Daniels Seite war mir dann einfach am sympathischsten. Also habe ich mich da angemeldet und war auch wirklich begeistert vom Seminar. Ich hatte das Glück, dass ich nur mit einer weiteren Gründerin in der Veranstaltung saß und Daniel seine Erklärungen so ziemlich auf unsere Themen zuschneiden konnte.

Auch mit seiner ganzen Art konnte Daniel die Punkte so vermitteln, dass es sogar ziemlich unterhaltsam, aber eben auch richtig praxisnah und informativ war. Im Anschluss habe ich dann gleich alle Unterlagen bekommen, die ich gebraucht habe und konnte dann mit denen weiterarbeiten.

Einige Zeit später habe ich dann auch meinen Businessplan mit Daniel und seinem Team geschrieben. Damit habe ich einen guten Fahrplan für die ersten Jahre und weiß, in welche Richtung es gehen soll.

Das Beste ist aber eigentlich, dass Daniel auch danach, also nach der eigentlichen Leistung, immer ein offenes Ohr für meine Fragen hatte. Daraus hat sich bei uns auch eine Zusammenarbeit ergeben – wenn Daniel mal wieder jemanden hat, der gestaltungsmäßig etwas braucht, kann er denjenigen an mich verweisen. Auf die Zusammenarbeit freue ich mich auf jeden Fall schon sehr!

Daniel hat mir im Coaching auch dabei geholfen, meine Website noch ein bisschen neu zu machen. Ich kann zwar den ganzen Design-Teil selbst gut, aber für die Programmierung brauchte ich Unterstützung. Und die bekam ich eben von Daniel. So entwickelt sich mein kleines Netzwerk immer weiter und das ist auf jeden Fall etwas, das man für seine Gründung und später braucht. Als Einzelkämpfer kommt man nicht weit.

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Ich stehe noch ziemlich am Anfang, aber es entwickelt sich in die richtige Richtung, würde ich sagen. Ich gebe mir erstmal so zwei, drei Jahre, bis sich alles richtig eingespielt hat und ich nicht mehr von jedem Auftrag abhängig bin.

Freundschaftsarbeiten, bei denen nicht so viel rumkommt, kann ich ja dann immer noch machen – aber eben nicht jeden Auftrag um jeden Preis.

Das ist auch eine Sache, die ich aus den Beratungen mit Daniel mitgenommen habe: Dass ich meine Aufträge so plane, dass ich nicht rund um die Uhr ackere, nur um am Ende des Monats doch zu wenig eingenommen zu haben. Jetzt habe ich immer ein paar größere Kunden dabei. Von drei Visitenkarten im Monat kann ich schließlich nicht leben – auch wenn das auch Spaß macht. Da ist dann der Aufwand mit Rechnung stellen usw. dann einfach höher als das, was ich in Rechnung stellen kann.

In Zukunft will ich meine Vertriebsstrategie noch weiter anpassen, sodass ich mich langfristig stabil aufstelle. Einige größere Bestandskunden, vielleicht Pakete für Privatkunden (z.B. für Hochzeiten) und dann kleinere Arbeiten, die nicht so lukrativ, mir aber wichtig sind, weil sie Spaß machen oder ich für Vereine arbeiten kann.

Ich freu mich auf das, was da noch kommt!

Am Ende des Interviews fällt Chico, der dreizehnjährige Bürohund von seinem Schlaf- Kissen, weil er so wild geträumt hat. So ein Büroleiter hat es schon nicht leicht. Aber einer muss die Arbeit ja machen!

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